- 1952 bis 2022
„70 Johr Ratsveedcher Fasteleer en os Oeding“
Gründung der Karnevalsgesellschaft
Am 9. Januar 1952 gründeten neun Uerdinger Bürger im Gasthaus „Wilhelmshöhe“, Traarer Str. 8, für den Westbezirk der Rheinstadt, dem sogenannten „Ratsveedel“, eine eigene Karnevalsgesellschaft. Ein Name war aufgrund der Gaststätte schnell gefunden.
„K.G. Op de Höh, Uerdingen-West“
„Mer send op de Höh“, was so viel heißt wie „Wir sind immer auf der Höhe!“
Das Wappen der Gesellschaft zeigt das Wahrzeichen des Uerdinger Westens, die Bruchmühle (Bussmühle), mittig stehend auf der 1936 erbauten Uerdinger Rheinbrücke. Die Farben der Gesellschaft sollten Blau und Rot, also die Stadtfarben, sein. Wenige Wochen nach der Gründung beteiligt sich die „K.G. Op de Höh“ bereits erstmalig mit mehreren Karnevalswägen und einer Gruppe im Uerdinger Karnevalszug.
Karnevalssitzungen und Gründung eines Musikzuges
Am 17. Januar 1953 fand die erste Karnevalssitzung unter Leitung des Präsidenten Heini Janßen im Saale Sommer-Gather, auf der Oberstraße in Uerdingen durch.
1957, zum fünfjährigen Jubiläum, wurde von der Ehrendame Käthe Ostermann, der Gattin des Kölner Heimatdichters und Komponisten Willi, die Vereinsstandarte der Karnevalsgesellschaft feierlich enthüllt.
Im gleichen Jahr wurde ebenfalls, auf Anregung des späteren Ehrenmitglieds Peter Schmitz, ein Fanfarenzug gegründet, der sich in den folgenden Jahren unter seinem Kommandeur Kalli Schmitz und dem Ausbilder Gerd Brand zu einem über 25 Mann starken Musikzug in Form einer Big Band mauserte. Er war über viele Jahrzehnte das Aushängeschild der Gesellschaft innerhalb und außerhalb der Stadtgrenzen. Bereits
1964, zum 11ten Jahresjubiläum, konnte eine erste Tanzgarde ihr Können darbieten.
Gründung der „Jugendabteilung K.G. Op de Höh“
Hermann Scheele erkannte früh die Notwendigkeit einer eigenen Abteilung für Minderjährige und ergriff in 1967 die Initiative zur Gründung der „ Jugendabteilung K.G. Op de Höh“, mit eigener Vereinsstruktur. Diese entwickelte sich über Jahre zu einem großen und wichtigen Bestandteil des Vereins. Hier wurden und werden Büttenredner, Tanzgardistinnen, sowie andere aktive Leistungsträger der „Op de Höh“ in ihrer Entwicklung gefördert.
Der WDR Köln wurde auf die Jugendabteilung aufmerksam und übertrug in den 70er Jahren viele ihrer großen Kindersitzungen, live, aus dem Stadtwaldhaus im Hörfunk.
25 Jahre K.G. Op de Höh , der größte Karnevalsverein der Rheinstadt
Mit Festbankett und prunkvollen Jubiläumssitzungen feiert die Gesellschaft ihr
25- jähriges Jubiläum. Krönender Höhepunkt des Jubiläumsjahres war das Stiftungsfest vom 2. bis 4. September 1977. Gemeinsam mit dem „Tambour- und Fanfarencorps Spielfreunde Uerdingen 1927“ welches sein 50jähriges Bestehen feierte, wurde in einem Zelt am Uerdinger Marktplatz ein mehrtägiges Fest unter Mitwirkung vieler befreundeter Vereine und Musikgruppen durchgeführt. Es fand ein großer Festumzug durch die Rheinstadt statt. Eine gemeinsame Fahrt aller Vereinsmitglieder mit Planwagenfahrt und Hüttenfeier in Brilon/ Sauerland rundete das Jubiläumsjahr ab.
Neuer Veranstaltungsort, die Uerdinger Halle
Nachdem die K.G. Op de Höh aufgrund der Schließung des Saales Sommer-Gather ihre Veranstaltungen viele Jahre im Haus Rheindamm, Hohenbudberg Eisenbahnsiedlung und Haus Nauen, Linn durchführte, wurde die lang versprochene Mehrzweckhalle in Uerdingen / Berufsschule 1986 fertig gestellt. Die „Uerdinger Halle“ ermöglichte es ab 1987 wieder Sitzungen in Uerdingen durchzuführen. Der starke Einsatz der Mitglieder und die Treue des Publikums sorgten schon im ersten Jahr für ein volles Haus.
In den folgenden Jahrzehnten fanden jede Session bis zu vier Motto-Veranstaltungen mit etwa 1000 Jecken statt. Aber auch „Oktoberfest“ oder „Tanz in den Mai“ wurden in gleicher Größe veranstaltet.
Größte Karnevalsgruppe in Uerdinger Zug
1988 übergab der langjährige Vorsitzende und Ehrenmitglied Helmut Blind die Geschicke des Vereins in jüngere Hände. Sein Nachfolger wurde Paul Ross. Neuer Sitzungspräsident wurde Willi Minten als Nachfolger des langjährigen Präsidenten Oskar Dick. Erstmals im Jahr 1992 war die „ K.G. Op de Höh“ mit etwa 250 Zugteilnehmern und fünf, teils prunkvollen Karnevalswagen, die größte, geschlossene Gruppe im Uerdinger Tulpensonntagszug. Hinzu kamen die „St.Paulaner“, die sich viele Jahre als Gruppe dem Motto der „Op de Höher“ anschlossen und damit phantasievoll ergänzten.
4 x 11 Jahre
Die K.G. wird e.V.Nach 44 Jahren wurde auf Initiative des Vorstands die Eintragung der Gesellschaft in das Vereinsregister vollzogen. Unter dem Motto „4 x 11 Jahre K.G. Op de Höh“ wurde das Jubiläum in der Uerdinger Halle mit einem großen Festakt mit Freunden, Förderern und Gästen aus Politik und Wirtschaft gebührend gefeiert. In dem Jubiläumsjahr stellte die K.G. Op de Höh mit Klaus I. und Ingrid II. (Kemper) das Uerdinger Prinzenpaar. Ab dem folgenden Jahr 1997 veranstaltete die K.G. Op de Höh auf vielfachen Wunsch des Publikums und der Vereinsmitglieder jedes Jahr eine Damensitzung (später dann Mädchensitzung). Aufgrund des Zuspruchs ließ auch eine weitere Sitzung nicht mehr lange auf sich warten. Damit auch die Herren im Karneval nicht zu kurz kamen, wurde auf Anregung des Vorsitzenden Paul Ross, die Herrensitzung fester Teil des närrischen Veranstaltungskalenders. Nach dem viel zu frühen Tod von Paul Ross im Jahr 1999 übernahm Walter Reuter den Vorsitz der Gesellschaft.
5 x 11 Jahre
„Karneval im Zeichen der Mühle“Der langjährige Sitzungspräsident Willi Minten wurde zum Ehrenpräsidenten ernannt. Nachfolger wurde Guido Fabig, der die Veranstaltungen erstmalig im Jubiläumsjahr 2007 „5 x 11 Jahre K.G. Op de Höh“ leitete. Auch in diesem Jubiläumsjahr stellt die Gesellschaft mit Jürgen II. und Petra I. (Matz) das Prinzenpaar der Rheinstadt. In einer großen Veranstaltung im Stadtwaldhaus, wurde das Jubiläum mit allen Mitgliedern, Förderern und Freunden unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters gebührend gefeiert. Nach dieser erfüllten Session entschied sich der Vorsitzende Walter Reuter nicht mehr für das Amt zu kandidieren, um es in jüngere Hände zu geben. Sein Nachfolger wurde Jürgen Matz.
Aufgrund sinkender Nachfrage einigte man sich mit einer anderen Uerdinger Karnevalsgesellschaft, ab 2013 die Herrensitzungen mit dieser im Wechsel sattfinden zu lassen. 2014 legte der Präsident Guido Fabig sein Amt nieder, Andre Laschet führt seitdem, also ab der Session 2014/2015, durch das Sitzungsprogramm der Gesellschaft.
Osterfeuer statt Sommerfest
Erstmalig wurde 2015 am Ostersamstag ein „närrisches Osterfeuer“ mit Live-Musik, DJ und Unterhaltung für Jung und Junggebliebene auf dem Gelände des SSF Aegir durchgeführt. Diese Veranstaltung ist heute fester Bestandteil der jährlichen Planung und ersetzt das bis dahin jährlich stattgefundene Sommerfest. Im Jahr 2017 wechselte die Gesellschaft ihr langjähriges Stammlokal vom Uerdinger Westen in die Stadtmitte.
6 x 11 Jahre
„Alles unter einer Kappe“Im Jahr 2018 feierte die K.G. Op de Höh ihr letztes närrisches Jubiläum. In einem groß angelegtem Empfang vor Beginn der Jubiläumssitzung wurde mit Freunden, Gönnern und den Mitgliedern auf die letzten 66 Jahre zurückgeschaut. Das Motto stellt dabei die verschiedenen Abteilungen und Gruppen der Karnevalsgesellschaft heraus, die das Herz der Gesellschaft verkörpern und die Zukunft des Vereins prägen.
Jugendabteilung, Damen-und Herrenelferrat und die große Tanzgarde. Die Folgejahre waren geprägt durch Veränderungen im Programmablauf und dem Format der Sitzungen, ohne dabei das Brauchtum des Karnevals aus den Augen zu verlieren.
2020 versuchte die „Op de Höh“ erstmalig eine Karnevalssitzung in einem Zelt durchzuführen. Der große Zuspruch der Gäste gab den Organisatoren Recht, zukünftig andere Veranstaltungsräume, als die Uerdinger Halle ins Auge zu fassen.
Corona
In der Corona-Zeit, ab März 2020, konnten keine Veranstaltungen mehr durchgeführt werden. Durch die Treue der Mitglieder zum Verein und zum rheinischen Brauchtum, wurden jedoch interne Aktivitäten, wie Tanzproben, Elferrats-Kegeln, Kirmeserwachen und die Jubiläumsveranstaltung zum 70 jährigen Gründungstag, am 9. Februar 2022 durchgeführt werden. Mit Beendigung der Pandemie-Krise im Mai 2022 trat der Vorsitzende Jürgen Matz zurück, um das Amt in jüngere Hände zu übergeben.
Sein Nachfolger wurde der langjährige Präsident Andre Laschet. - Text: Jürgen Matz (2022)